Wozu brauche ich eine USV?

devanshell

New member
Hallo,

eigentlich habe ich gerade Probleme damit mein neugewonnenes Synology NAS einzurichten und bin beim Stöbern auf diese Kategorie gestoßen.
Ich hatte davon gehört, dass eine USV für ein NAS empfohlen sei, verstehe aber nicht warum. Bei einem Stromausfall kann ich das Gerät doch sowieso nicht nutzen, auch nicht bei einem kurzen, den eine USV ja abfangen soll, da WLAN und Computer schließlich auch nicht funktionieren würden.
Es geht wohl vielmehr darum, dass das NAS nicht einfach ausgeht und wieder hochfahren muss, aber das müssen Computer doch auch, also bleibt ja eine gewisse Zeitspanne, bis ich alles wieder verwenden kann. Und selbst wenn ein Computer oder die Fritz!Box mit WLAN schneller hochgefahren ist, rechtfertigt das für mich nicht die Zusatzkosten.
Gibt es da mehr, was ich wissen muss? Irgendwas muss ja dran sein, dass es hier eine extra Kategorie dafür gibt?!
 
Viele USVs haben noch einen Spannungsschutz integriert, das wäre schon mal ein zusätzlicher Punkt. Davon ab, ist es i.d.R. nie ratsam, Geräte einfach "aus" zu machen (Stecker ziehen, das kennt man auch vom Computer). Die USV bietet eine kleine Überbrückungshilfe (sagen wir einfach mal 10 Minuten), falls der Strom ausfällt. Entweder dauert der Stromausfall nur ganz kurz, dann läuft das Gerät einfach durch, oder der Stromausfall dauert länger, dann kann man dem NAS sagen, dass es "ordnungsgemäß" herunterfahren soll, bevor der Strom ganz weg ist (z.B. 5 Minuten bevor die USV-Batterie leer wäre). Somit fährt das Gerät ganz ordentlich runter, anstatt einfach nur mitten im Betrieb auszugehen. Geht das Gerät mitten im Betrieb einfach aus, kann sowas Datenverlust mit sich bringen (das Gerät macht ja auch ohne aktive Benutzung div. Dinge im Hintergrund).

Generell kann man sagen, dass eine USV für einen stabileren Betrieb sorgt. Allerdings bringt sowas auch wieder Wartungsaufwand mit sich (je nach USV-Größe müssen z.B. auch mal die Batterien getauscht werden). Auf der anderen Seite ist eine USV auch nur ein Gerät, welches ebenfalls mal kaputt gehen kann. Somit ist die Thematik "relativ" umstritten, fällt die USV aus, ist das Gerät dahinter auch einfach "aus". Die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich habe bei mir Zuhause keine USV, im Büro und anderorts allerdings schon. Hängt evtl. auch ein wenig davon ab, wieviele Stromausfälle man so in den letzten Jahren selbst hatte :)
 
Damit ist eigentlich schon alles gesagt... wobei:
Hängt evtl. auch ein wenig davon ab, wieviele Stromausfälle man so in den letzten Jahren selbst hatte
Da bin ich anderer Meinung... klar, je mehr Ausfälle, desto "noch viel mehr dringender" ist eine USV erforderlich. Wenn ich da an unseren Wahlfranzosen @MarGol 😘 denke... der hat bei sich ständig Ausfälle, also ein enorm hohes Risiko, dass etwas kaputtgeht. Aber selbst ein Ausfall in 10 Jahren kann einen gewissen Datenverlust herbeiführen, selbst wenn es Backups gibt, denn sowas passiert nicht immer dann wenn ein Backup gelaufen ist, sondern dann, wenn neue Daten hinzugekommen sind.
Wie wertvoll "ein paar Stunden (vielleicht auch Tage)" Datenverlust sind, ist hier eher entscheidend ob eine USV Sinn macht. Es kommt auch vor, dass so ein Gerät danach (nicht unbedingt wegen Überspannung) einfach hinüber ist. Das wären auch Kosten, aber das Risiko (hier in der Region Deutschlands wo ich lebe) ist eher gering, wenn man Anschaffungskosten und laufende Kosten der USV der Neuanschaffung eines NAS gegenüberstellt.
Bei mir hängen aber auch mehr schützenswerte Geräte dran, daher ist es für mich trotzdem lohnenswert.

Meine Meinung für Deinen Fall, so ich diesen anhand des Threads mit der Syno Sache richtig einschätze:
Spare Dir die Kosten. Für mich klingt es eher so, als würdet ihr eure Daten von Laptop, PC, Smartphone, nur darüber austauschen und unter euch verteilen wollen, es sind also nur Kopien der Daten... Sollte mit den Daten auf dem NAS gearbeitet werden (trotz Backup, das dann obligatorisch ist) ist für mich klar: da kommt eine USV dran!
 
Hallo Forum,

mal meine Sichtweise zu USV und empfindlichen Geräten, zu denen ich NAS, Rechner abseits Laptop und Messgeräte zähle.

Die USV glättet den Strom aus der Leitung, hat einen gewissen Überspannungsschutz gegen schädliche Stromspitzen und liefert bei Stromausfall den Saft für ein kontrolliertes Runterfahren oder auch einen zeitlich begrenzten Überbrückungszeitraum bis zum erneuten Anliegen der Netzspannung. Diese Zeiten sind einstellbar und das Verhalten konfigurierbar. Ansonsten ist es eher ein unscheinbarer Kasten, der bei einem ansonsten stabilen Stromnetz als lästiger Kostenfaktor, Platzverschwender und auch Verursacher einer etwas höheren Stromrechnung wahrgenommen wird. Das sind aber auch die einzigen mir einfallenden Negativpunkte.

Ich komme zu den vor mir wahrgenommenen Vorteilen:

1. Die Spannungsspitzen, die bei schwankender Netzspannung selbst durch anlaufende Kompressoren (Kühlschrank) entstehen können, fallen weg. Der harte Stromausfall fällt je nach Leistungsfähigkeit der USV ebenfalls aus, wenn auch zeitlich begrenzt.

2. Damit fällt der Datenkiller schlechthin, der Stromausfall bei gecachtem Datentransfer an Rechnern und Datenspeichern wie internem Raid oder auch NAS, einfach weg. Empfindliche Geräte reagieren auf sich leerlutschende Kondensatoren und dann schlagartig wieder anliegende Netzspannung gerne mit dauerhaftem Versagen oder reissen in einer Kaskade weitere Geräte mit auf den Schrottplatz. Dieses wird durch eine USV ebenfalls unterbunden, die den notwendigen Strom bis zum regulären Abschalten liefert.

3. Ganz pfiffige Menschen schalten sogar ein hängendes NAS über die USV aus, bevor der harte Reset mittels Aus-Taste oder ziehen des Steckers vollzogen wird. Dies funktioniert über eine vorher eingestellte Zeit bis zum erzwungenen Shutdown über Ziehen der Versorgung der USV (Netzseitig). Bei mir stehen 3 Minuten an und es wurde vor der Datenbefüllung des NAS auf Funktion getestet. Externe USB-Platten sind auch Kandidaten für USV. Nein, bitte nicht den Schaltknopf an der USV betätigen, dann ist nämlich direkt Aus!.

4. Bei üblichen SOHO-USV im Bereich von rund 100€ sind meist 4 komplett geputterte Stromanschlüsse, oder auch 3 gepufferte und 1 Anschluss mit reinem Überspannungsschutz vorhanden. Ich finde, daß diese Ausgabe das Mehr an Sicherheit durchaus wert ist und stelle die Kosten eines Daten- oder Geräteverlustes, die aufzuwendende "Reparaturzeit" und den allfälligen Ärger mit Konfigurationen und Rücksicherungen dagegen.

Das sind so meine Gedanken zu USV und hochpreisigen Geräten wie NAS, Rechner und auch kostbaren Daten. Der Stromteufel schläft nicht, er lauert immer mehr.
Am Ende gewinnt die USV.

LG von mir
 
Bei einem Stromausfall kann ich das Gerät doch sowieso nicht nutzen, auch nicht bei einem kurzen, den eine USV ja abfangen soll, da WLAN und Computer schließlich auch nicht funktionieren würden.
also das verstehe ich nicht
Natürlich ist bei uns Router, Switch, Wlan AP und was auch immer auch an der USV. Alles für ca 20min berechnet, würde aber auch 1h gehen.
Compi haben ja eine Batterie und laufen noch Stundenlang (Laptop) und wenn es um Desktop handeln sollte dann wird dieser auch mit USV versorgt
 
Hallo Forum,

mal meine Sichtweise zu USV und empfindlichen Geräten, zu denen ich NAS, Rechner abseits Laptop und Messgeräte zähle.
....
...ergänzend möchte ich nur noch hinzufügen, dass es (grad bei den aktuellen Chip-Preisen..) angebracht ist, die IT-Hardware auch im privaten Bereich vor Ausfällen zu schützen!

Wie Matselm geschrieben hat, reagieren heutige Computer, NASen, Router, etc. meist empfindlicher auf die Spannungsspitzen beim wiederherstellen der Stromversorgung, von Schreibzugriffen zum Zeitpunkt des Netzausfalls ganz zu schweigen.

Meiner Meinung nach, sollten alle (IT-)Geräte mit einer kleinen USV gestützt werden! Mittels eines Scriptes lassen sich dann ggf. alle "empfindlichen " Geräte sauber runterfahren.

Der relativ geringe Preis für "Consumer-USVs" ist es allemal Wert, Datenverlusten oder dem Totalausfall von Hardware vorzubeugen ;)
 
Och Leute, hier stellt ein Syno-Betreiber eine einfache Frage.
Ich geh da mal anders ran und gebe eine einfache Antwort.
Nein, wenn man ein Backup hat und nicht unmittelbar auf die Daten angewiesen ist.
 
Nein, wenn man ein Backup hat und nicht unmittelbar auf die Daten angewiesen ist.
Die Antwort kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich hatte selbst schon den Fall, dass der Strom ausgefallen ist und mein NAS damals noch ohne USV über mehrere Stunden einen RAID Rebuild durchgeführt hat und in dieser Zeit nicht wirklich zu gebrauchen war. Ok, das TS-251A, was damals betroffen war, ist jetzt nicht das potenteste, aber eben eins was durchaus im Home Bereich zu finden ist und wenn das dann mal ein paar Stunden mit dem Rebuild des RAIDs beschäftigt ist, finde ich das schon recht nervig. Ganz abgesehen davon ob ein Backkup vorhanden ist, oder nicht.
Also ganz klar: ja, an ein NAS gehört eine USV. ;)
 
@frosch2
Ja, die Frage war ernst gemeint!
Denn gemäß Deiner Beschreibung kann ich meine Daten auch auf USB-Sticks oder sonstigen externen Speichern ablegen, da ich sie ja nicht "online" bzw. "on the fly" verfügbar haben muss.

Ich respektiere Deine Meinung, sehe es aber wie Azrael783!

An jedes NAS gehört eine USV, alleine schon um den von ihm genannten Rebuild aus dem Wege zu gehen, Daten- und oder Konfigurationsverluste zu vermeiden.

Stell Dir vor, Du hast die Fotos Deiner Liebsten auf dem NAS, bist grad dabei ein Backup zu machen, und Dein Nas raucht wegen eines Stromausfalls ab. Nach dem der Strom wiederkommt, stellst Du fest, dass Dein Backup korrupt ist und nach dem Rebuild Deines NAS, fehlen Dir ganze Ordner mit besagten Fotos (also unwiederbringlichen Erinnerungen)...

Wer das Geld für ein NAS ausgibt, kommt zum einen nicht um eine gute Backupstrategie (mit den Aufwendungen für Backupplatten etc.) herum und sollte sich aus den genannten Gründen auch eine kleine USV gönnen, die wenigstens das NAS in den Ruhezustand versetzt, die Schreibvorgänge abschließt und einen sichern Shutdown ermöglicht.
 
Ich halte eine USV nicht für überflüssig, sonst hätte ich selbst ja keine.
Worauf ich hinweisen möchte ist, dass es nicht das Erste wäre, was ich mir nach einer Anschaffung eines NAS zulegen würde. Ein Backup ist allem anderen vorzuziehen!
Rebuild eines Raid, ok, wo schreibt der TS, dass er ein Raid betreibt?
Ihr habt ja grundsätzlich Recht, in dem was ihr schreibt. Vergesst aber bitte nicht, wie ihr angefangen habt!
 
ok, wo schreibt der TS, dass er ein Raid betreibt?
Er sagt es zwar nicht explizit, aber selbst ich, als ich mit dem Thema angefangen habe, habe ein RAID benutzt. ;) Und mir ist mein Herz damals ganz schön in die Hose gerutscht, als ich den Stromausfall hatte und der Rebuild gestartet ist. Das Backup war in den Anfängen nämlich nicht tagesaktuell.
 

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