Ich habe mir gerade auch ein NAS aus nicht mehr benötigten Komponenten zusammengebastelt:
- alter, seit Jahren nutzlos herumstehender Acer Windows Home Server (WHS), da WHS ja schon lange nicht mehr unterstützt wird
- 4 NAS-Festplatten die ich aus meinen QNAP-NAS gegen größere Festplaten ausgetauscht habe. Sind zu schade zum verschrotten, also gut für ein Selbstbau-NAS zu verwenden
- nicht mehr benötigtes Motherboard ASROCK J5005 ITX
- ein Taster und Kabel aus der Bastelkiste
Problem dabei war, daß das im WHS verwendete Motherboard und die weiteren Platinen wie Backplane und Platine für LEDs und Schalter keine Standardanschlüsse hatten (das Motherboard hatte auch keine Grafikkarte und keine Anschlüsse für Tastatur und Maus). Also alles raus damit und damit auch zwangsläufig auf Hot Plug verzichtet. Neues Board rein (das Gehäuse hat dafür eine Schublade für das Motherboard, so daß man trotz der Enge im Gehäuse gut dran kommt), Festplatten in die Hot Plug-Halterungen eingesetzt und rein geschoben, allerdings Strom- und SATA-Kabel direkt angeschlossen ohne Hot Plug Backplane. Als Netzteil gabe ich das externe Netzteil verwendet, welches ich für den bisher mit dem J5005 verwendeten und jetzt "ausrangierten" Mini-PC benutzt hatte. Das Gehäuse hiervon stelle ich mir mal in den Schank, kann man vielleicht noch für was anderes verwenden. Fürs Sebstbau-NAs ist es nicht zu verwenden, da es nur Platz für eine SSD hat. Nun brauchte ich natürlich noch einen Power-On-Taster. Also einen kleinen Taster aus der Bastelkiste gegrabbelt, Kabel angelötet und den Anschluß auf den Power-Anschluß auf dem Motherboard gesteckt. Den Originalen Ein-Schalter des WHS-Gehäuses konnte ich nicht verwenden, da er sich auf einer kleinen Spezialplatine befand. Sieht optisch nicht so gut aus (mit Kabelbinder hinten am Gehäuse befestigt
), aber hautsache es funktioniert. Das Ding soll ja 24/7 durchlaufen. Die LEDs für Power und HDDs habe ich noch nicht angeschlossen, kommt aber noch. Die im Gehäuse eingebauten LEDs haben leider auch einen Spezielstecker. Vielleicht ersetze ich sie durch LEDs aus der Bastelkiste.
So habe ich nun einen kleinen Fileserver mit 4 Festplatten zum Nulltarif.
Habe mir auch einiges angelesen, was es so an freier NAS-Software gibt. Aber das sagte mir alles nicht so recht zu, da das alles Neuland für mich war. Habe mich daher für Ubuntu Server 20.04 LTS entschieden, da ich Ubuntu Desktop bereits kannte. Für die Erstinstallation habe ich den Server an Monitor, Tastatur und Maus angeschlossen. Dann habe ich Webmin installiert, aber da auch das Neuland für mich war, habe ich zusätzlich noch eine grafische Oberfläche installiert, so daß ich per Remotedesktop da drauf kann (zusätzlich zum Terminalfenster über SSH), da ich nicht so der Freund von Kommandozeile bin. Geht nur manchmal nicht anders, aber da muß ich dann immer erst in Internet suchen wie die Befehle lauten.
Das Selbstbau-NAS soll als Backup-Server für mein QNAP-NAS dienen. Auf dem QNAP-NAS befinden sich nach einer Umstrukturierung meiner Daten nun die Arbeitsverzeichnisse meines PCs und Laptops. Wollte eigentlich mit der QNAP-Backup-App HBS3 die Backups auf den Fileserver sichern, aber leider kann der nicht auf Nicht-QNAP-Servern sichern.
Bin nun am Überlegen und ausprobieren, wie ich das am besten mache. Mit Rsync vom Fileserver aus herunterziehen oder mit Acronis vom PC aus rüberschaufeln? Eigentlich brauche ich eine schöne GUI für die Backup-Software. Wenn man danach googlet, dann findet man zwar so Sachen wie BackupPC, was angeblich per Weninterface-GUI zu bedienen ist, aber bei näherer Betrachtung stellt sich dann leider heraus, daß es nicht weiter tut als die Konfigurationsdateien grafisch in der Weboberfläche darzustellen.