Consumer CPUs nicht für Dauerbetrieb geeignet?

UdoAA

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Hallo,

so, noch eine Frage an die Fachleute:
Ich besitze seit gut einem Jahr einen Mini-PC mit Ryzen 7 4750G Pro CPU, die seitdem mehr oder weniger konstant im Dauerbetrieb 24/7 für folding@home rechnet, mit Nennleistung.
Die CPU wird normal per Luft gekühlt und arbeitet bei ca. 83°C.
So wie es jetzt aussieht, ist mittlerweile die CPU defekt, da sich Abstürze und CPU-Fehler häufen. Ich habe mittlerweile eine neue CPU (das Nachfolgemodell Ryzen 7 5700G) bestellt.

Ist es also so, dass normale Consumer CPUs nicht für den Dauerbetrieb geeignet sind?

Grüße aus Köln
 
Ich habe hier einen PC mit folgender CPU: Intel(R) Core(TM) i5-4670 CPU @ 3.40GHz , der läuft auch seit mehreren Jahren 24/7. Natürlich gab es eine Reihe Reboots (allein schon wegen den Win Updates, dann wurde er mal mit Win 10 vollkommen neu installiert (nachdem ich die beiden HDDs gegen SSDs getauscht habe).
Wie gesagt, der Rechner ist seit 5 oder 6 Jahren(?) in Betrieb. HW Probleme gab es in dieser Zeit nicht.

Gruss
 
Kann man so pauschal nicht sagen, ich hatte (früher, ist schon ein paar Jahre her) auch ständig irgendwas im 24/7-Betrieb laufen (Rechner/Laptops), was div. Dienste im Netz bereitgestellt hat und da gab es nie Probleme. Die einzige Ausnahme im Gegensatz zu Deinem Setup war allerdings, dass die Dinger nicht ständig am Anschlag gelaufen sind. Ich würde das ganze daher auch nicht unbedingt "nur" auf die Consumer-Hardware schieben. Im (regulären) Serverbereich ist mir eigentlich auch nicht bekannt, dass man die CPUs zu schmal auswählt, dass die nonstop volle Lotte unterwegs sind (schon allein um auch mal kurzzeitige Lastspitzen ab zu können). Permanent über 80°C stell ich mir allerdings auch nicht grade förderlich vor in Bezug auf die Lebensdauer... mitunter bringt da ein anderer Lüfter schon etwas Abhilfe ☺️
 
Dauerbetrieb und 24/7 maximale Dauerlast sind schon ein Unterschied.

Auch wenn Deine CPU eine max. Temperatur von 95°C hat, wobei auf AMDs Webseite nichts darüber steht wo die gemessen werden, kommen mir 83°C auf Dauer, egal wo die gemessen wurden, doch ein wenig hoch vor. Ich hatte hier einen NUC6, NUC7 und jetzt einen NUC10 im Dauerbetrieb laufen. Allerdings liefen die nicht konstant unter maximaler Dauerlast.

Gerade ein Mini-PC bekommt unter maximaler Dauerlast nicht so gut die Abwärme aus dem Gehäuse. Ist mir besonders beim NUC7 aufgefallen, dem ich im Bios eine niedrige Zieltemperatur vorgegeben hab. Da ging der Lüfter richtig ab, wenn der mal was leisten musste. Die stehen im Nebenraum, daher ist mir der Geräuschpegel egal.
 
Der Mini-PC ist ein ASROCK X300, der hat schon den dort maximal möglichen Noctua Kühler mit dem Besten Lüfter.
Dann habe ich den Ryzen 7 wohl überlastet.
 
Hab beruflich mit DELL Workstations (mobil und stationär) zu tun, und die haben (bis auf ein paar Xeon CAD Stationen) alle Consumer CPU's drinne. Manche laufen seit 10 Jahren 24/7 ohne Murren. Meine privaten NUC laufen auch alle 24/7 mit BOINC (Gridcoin) auf Vollast. Und hab hier auch noch keine Ausfälle gehabt.
 
Ich denke, da gibt es verschiedene Faktoren zu beachten. Bei richtigen Worksstation sind schon mehr und stärkere Lüfter und Kühlkörper verbaut. Auch die restlichen Komponenten sind meist für hohe Leistung und Dauerbetrieb ausgelegt. Xeon Prozessoren for Worksstation sind schon eher für Dauerbetrieb und höhere Lasten ausgelegt. Aber nur die CPU alleine macht es eben auch nicht aus. Aber ein Mini-PC mit Consumer-Komponenten unter Dauervolllast? Dafür sind die sicher nicht ausgelegt. Wobei eine Ryzen CPU in entsprechendem Gehäuse sicher auch mehr ab kann. Aber 83°C auf Dauer ist sicher viel zu viel. Es fragt sich auch, wie hoch die Temperatur bei anderen Komponenten sind. Man geht fälschlicher weise immer davon aus, dass die CPU am heißesten sein muss. Es könnte auch gut sein, dass nicht die CPU sondern eine andere Komponente die Grätsche gemacht hat. Bei Consumer-Geräten ist das Problem, dass nicht alle Komponenten mit Temperatur-Sensoren ausgestattet sind. In einem Server können es gerne mal 20 bis 30 Temperaturwerte sein. Da sieht man dann auch schön, dass es auch an anderen Stellen zu hohen oder sogar noch höheren Temperaturen kommen kann.
Also würde ich jetzt so etwas umsetzen, mit schmalen Budget und wenig Platz, würde ich mir einen Mini / Micro-Server mit kleiner Xeon-CPU zutun. Kostet auch nicht die Welt. Dazu würde ich dafür sorgen, dass die CPU nicht permanent unter Volllast läuft, max 50%. Dann hat das System noch Luft, und dies auch im eigentlichen Sinne.
Ich kann mich nicht entsinnen, wann die Server in der Firma je längerfristig unter Volllast gelaufen wären, außer bei Fehlkonfiguration oder bei einem Bug in der Software. Und da dann auch nur auf den zugewiesenen Kernen. Hier wird normalerweise großzügig dimensioniert.
 
Ich habe den PC heute auf Ryzen 7 5700G umgebaut.
Der PC hat übrigens einen guten Noctua Kühler mit erstklassigem Lüfter.
Da jetzt nur noch die CPU für folding@home rechnet (vorher war auch die GPU mit Nennleistung drin), beträgt die Temperatur nur noch 78°C.
 
Ich schätze, in dem Raum, in dem dieser PC steht, wird es auch weiterhin keine Heizung brauchen. ;)

Darauf achten, dass der PC so steht, dass die Luft möglichst gut und einfach zirkulieren kann. So optimiert geht die Temperatur vielleicht noch mal das eine oder andere Grad herunter.

Wie sieht es eigentlich im Sommer mit der Temperatur aus? Da müsste sie nochmals etwas höher liegen.
 
Da der vergangene Sommer hier in Köln fast nicht stattfand, kann ich das noch nicht sagen, es gab nur einen Tag diese Jahr, in dem ich mein Klimagerät angeschaltet habe.
Und ja, der PC steht gut belüftet. Ich achte auch immer drauf.
Mal sehen, wie er sich weiterhin verhält.
 
So, ich habe mal die Luftzufuhr optimiert und jetzt läuft der X300 ganz friedlich seit 3 Tagen ohne Probleme mit ca. 72°C, das sollte die CPU wohl abkönnen.
 
Hmm, was mir aufgefallen ist: Habe ebenfalls für folding@home einen kleinen, passiv gekühlten Intel Celeron J4105 im Dauerbetrieb bei Volllast. Das System läuft seit nun 2 Jahren ohne zu murren bei 100°C CPU Temperatur. Angeblich wird es für die CPU erst bei 105°C kritisch. Dagegen beschwert sich mein AMD Ryzen 7 bereits bei 80°C dass ihm zu heiss wird.
Sind die Intel-CPU daher besser für höhere Temperaturen und d.h. Dauerbetrieb geeignet?
 
Für die angegebene Intel-CPU liegt die max. Temperatur bei 105°C, bei der AMD-Ryzen-CPU dürften es vermutlich so um die 95°C sein. Die Frage wäre noch, "was genau" sich "beschwert". Teilweise kann man die Temperatur-Schwellen auch im BIOS/UEFI konfigurieren (z.B. auch, ab welcher Temperatur sich der Rechner automatisch abschalten soll).
 
Die Linux lm-sensors geben mir bei dem Ryzen System ab 80°C eine ALARM Meldung, wenn ich mir die Temperatur anzeigen lasse, bei dem Intel System rührt sich da nichts...
 
Ich weiß nicht wie das bei den aktuellen CPUs ist, aber früher gabs Die/Kerntemperatur und Gehäusetemperatur. Da war dann noch mal ein großer unterschied. D.h. bei 80°C Gehäuse kann Die Temperatur innen schon auf 95°C sein.
 

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