Netzwerk Verkabelung Kernsanierung

Saltyballs84

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Hallo Community, ich bin der Neue und brauche eure Hilfe.
Wir renovieren ein Mehrfamilienhaus mit 3 Geschossen + Keller und hatten mit dem Elektriker vereinbart, dass wir alle in den Etagen verlegten Kabel (Cat7) zentral in einen der Kellerräume führen, wo ich dann einen 19“ Netzwerkschrank verwendet hätte und dort alle Leitungen in einem Omada Netzwerk verbunden hätte. Es gibt über die Etagen einige POE Komponenten und viele non POE Anschlüsse, so dass ich mit je einem normalen und einem POE Switch (je 24 Ports) ausgekommen wäre.
Jetzt hat unser Elektriker die Kabel gezogen und gegen die Absprache die Kabel von EG und Keller in den Keller gezogen und die Kabel vom DG und OG, ins Gästezimmer im OG. Er sagt, es wäre wegen der Leitungslängen nicht anders möglich gewesen, was ich aber so nicht glaube. Hier hat man doch erst eine Begrenzung bei 100m pro Leitung, oder?

Jetzt möchte er einen Medienverteiler ins OG bauen, um die Etagen zu verbinden.
Ich bin damit aber nicht einverstanden, da ich doch dann bestimmt nicht die von mir ins Auge gefasste Omada Hardware benutzen kann, bzw. ich doch dann 2 POE und 2 nicht POE Switche brauche, oder?
Kann man überhaupt diese Medienverteiler mit eigener Hardware bestücken? Kenne die Teile nicht.

Kann mir bitte jemand helfen bzw. Tips geben, wie ich argumentieren kann?
Platz für einen zweiten Netzwerkschrank haben wir nicht im Gästezimmer und auch die Kosten für doppelte Hardware stören mich, da es nunmal nicht so vereinbart war.

Danke und viele Grüße
 
Für Omada habe ich nichts spezielles gefunden, aber Ethernet Cat7 kenne ich auch mit 100m Maximallänge von Knoten zu Knoten.

Von daher würde ich zunächst die Leitungswege prüfen, ob vom DG/OG die Längen eingehalten werden können.
Wenn es kein Palast-ähnliches Gebäude ist, sollte das aber bei weitem nicht nötig sein.
Bei mir ist die max. Leitungslänge vom Keller ins OG < 30m. Wenn ich jetzt noch 2 oder 3 Stockwerke erhöhen würde, dann könnte es mit den 100m knapp werden. ;)

Gruss
 
Grob überschlagen kann man je 3m für die Überwindung einer Etage rechnen, das wäre dann ins EG 3m, ins OG 6m und ins DG 9m. Dann schlagen wir für den "Problemfall" DG nochmal 3m drauf, weil die Leitungen vielleicht "unglücklich" verlegt werden müssen, dann landen wir also bei 12m. Schlagen wir nochmal 5m drauf, weil die Leitungen hier und da mal um Ecken und so verlegt werden, kommen wir auf 17m. Damit bleiben nun erstmal noch 83m um in jede Himmelsrichtung zu verlegen, davon ziehen wir pauschal 10m ab, weil der gesamte Link betrachtet werden muss, also auch die Länge der Patchkabel... verbleiben also 73m die dann im DG noch verlegt werden können, um ans Ziel zu kommen. Weil wir immer gegen uns rechnen ziehen wir nochmal 10m ab und runden auf 60m.
Selbst wenn die Leitungen also in der äußersten Ecke im DG ankommen wird es vermutlich sehr schwierig die 60m irgendwie unterzukriegen. Wie schon gesagt: Wenn es kein Schloss ist in dem Du wohnst, dann ist es völliger Quatsch dass die Länge überschritten wird. Auf gar keinen Fall akzeptieren! Ein DVS im Gästezimmer eines EFH... den Elektriker will ich sehen, der auf so dämliche Ideen kommt :mad:
 
Ich mutmasse die Leitungslänge ist nur vorgeschoben. Andererseits kommen bei einer Kernsanierung ja viele neue Stromleitungen, Warm- und Kaltwasserleitungen nebst Etagen-Messeinrichtungen und Heizungsleitungen mit Zirkulationsbypass, Messeinrichtung für mehrere Heizkreise ...
Will sagen, daß es u.U. ein Platzproblem in den Durchbrüchen zw. den Etagen bzw. Wänden gibt. Will man jede Steckdose oder Lichtschaltkreise smart mit einem Bus versorgen, kommt noch weiteres hinzu.

In dieser Richtung würde ich mir mal die Pläne anschauen, wo da welche Durchbrüche bemaßt sind und was da alles reinpassen soll. Aus statischen Gründen lässt sich das ja nicht beliebig erweitern.
 
Dann hätte man aber sagen können " Sorry, wir haben hier ein Platzproblem bei den Durchbrüchen und kriegen die DG Leitungen nicht durch. Da müssen wir einen weiteren DVS einplanen, es sei denn Du kannst für größere / weitere Durchbrüche sorgen."
Wäre ja nicht verdrießlich, da muss man nix mit Leitungslängen vorschieben...
 
Normalerweise im privaten Wohnungsbau haben die Elektriker selbst für Ihre Durchbrüche zu sorgen. Und wenn da was unvorsehbares kommt muss der Handwerker mit dem Auftraggeber reden und evtl. das Angebot anpassen. Was anderes zu machen als im Auftrag steht geht gar nicht.

Aber du hättest es auch kontrollieren müssen, bevor der Putzer kommt, damit Fehler noch hätten korrigiert werden können.
 
Ich wollte sicherlich nicht Partei für den Elektriker ergreifen. Nur ohne Architekt und dessen Vorgaben, können sich die Gewerke Heizung, Sanitär und Elektriker schonmal um den Verlege-Bauraum "kappeln", was dann notgedrungen zu Kompromissen führt.
Bsp.: Ein 100er Abflussrohr lässt sich selten sinnvoll versetzen mit vertretbarem Aufwand. Da müssen die anderen Gewerke ggfs. zurückstecken.
Ein weiteres Problem könnten Materialbeschaffungskosten sein, die oftmals für ein Angebot schwer kalkulierbar sein können bei volatilen Preisen. Vielleicht hat sich da jmd. verrechnet.
Das sind halt nur meine Gedanken aus der Praxis, die nicht unbedingt zutreffend sein müssen.
 
Danke für die bisherigen Antworten und Meinungen zu meinem Problem. Wie könnte ich das denn jetzt umsetzen, wenn OG/DG und EG nun nicht zusammen im Keller münden?
 
Wenn der Drops gelutscht ist und keine Leitungen mehr verlegt werden können, dann bleibt die dezentrale Lösung mit einem weiteren "Verteiler" (Switch) als einzige Sinnvolle übrig.
Wie viele Leitungen sind denn betroffen? PoE dabei? Es muss uU ja nicht gleich ein dicker Netzwerkschrank werden, möglicherweise kriegst du den "Krempel" der erforderlich ist ja halbwegs gut versteckt, zB in einem Fach im Kleiderschrank oder so.
 

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