Ubiquiti Unifi Access Points

tiermutter

Well-known member
WLAN ist heutzutage kaum wegzudenken, auch wenn ich persönlich möglichst wenig über Funk abwickeln möchte, so habe ich bei Smartphones keine andere Wahl. Auch mit dem Laptop soll immer wieder mal schnell außerhalb der Docking-Station gearbeitet werden und nicht immer mag ich dann ein Netzwerkkabel mitschleppen.
Im Grunde verwende ich das WLAN allerdings primär für Internetverbindungen mit dem Smartphone, sehr oft schiebe ich aber auch Daten zwischen Netzwerk und Smartphone hin und her, höre Musik oder bediene irgendwelche Systeme. Eine gute Abdeckung und zuverlässige/ schnelle Verbidnung ist mir dabei also schon recht wichtig.
Dazu muss ich ein EFH (keine Betonwände) mit einer Grundfäche von etwa 80m² auf drei Etagen (KG, EG, OG) samt angrenzender Terasse sowie einer 80m² großen Garage abdecken. Eigentlich soll auch ein Teil des Gartens (Gartenhaus) mit abgedeckt werden, der Wunsch besteht allerdings erst seit wenigen Wochen und die bisherige Installation ist darauf nicht ausgerichtet.

Momentan decke ich alles mit zwei UAP-AC-LR (https://www.amazon.de/Ubiquiti-Networks-867Mbit-passive-UAP-AC-LR/dp/B016K5A06C) ab, ein AP im EG und einer in der Garage. Der AP im EG versorgt dabei das gesamte Haus samt Terasse, der AP in der Garage versorgt eben diese, mehr schafft er auch nicht, da die Garage mit Betonwänden an drei Seiten zu etwa 2/3 Höhe im Erdreich liegt.
Die Positionen habe ich von meinen bisherigen APs übernommen, ganz früher waren das zwei FritzBoxen welche für kurze Zeit durch Asus Router/APs (bisher kein Mesh/ Steering) ersetzt wurden welche anschließend zwei Lancom APs gewichen sind. Eines hatten alle bisherigen Lösungen gemeinsam: Die Abdeckung war mir nicht gut genug, es fehlte an Geschwindigkeit (zumindest seit klar war, dass ein Glasfaseranschluss ins Haus kommt) und auch der Übergang von einem AP zum anderen (Steering) ging mir nicht schnell genug. Es musste also eine neue Lösung her, auch wenn die Lancom APs (L-322agn) ziemlich professionelle Geräte sind, wenn auch nur mit N-Standard.
Es dauerte gar nicht lange, bis ich auf die gut vermarkteten APs von Unifi gestoßen bin, auch der Typ "LR" (Long Range) stand für mich ganz schnell fest.
Edit: Nachträglich fällt mir ein, dass ich irgendwann auch mal zeitweise einen Aruba AP in der Garage hatte, der mich allerdings überhaupt nicht überzeugt hat).

Die erste Enttäuschung noch während der Informationssammelphase war, dass zwingend ein 24/7 laufender Controller benötigt wird, wenn das Steering erfolgen soll, also der Wechsel zwischen mehreren APs reibungslos und schnell erfolgen soll. Dieses Controller kann man glücklicherweise auf unterschiedlichen Geräten laufen lassen, ich entschied mich dazu für einen Raspi den ich herumliegen hatte. Die Enttäuschung um den Controller riss allerdings nicht ab, nachdem alles bestellt und montiert war: Es ist zwingend erforderlich, einen Unifi-Account zu erstellen, mit dem man sich dann am Controller anmelden muss. Dies ist auch erforderlich für diejenigen, die den Controller nicht 24/7 benötigen, denn der Controller wird mindestens für die Ersteinrichtung sowie für spätere Änderungen benötigt. Dabei kann der Controller temporär auf einem PC ausgeführt werden. Die Sache mit dem Account hat mich gerade letztens erst wieder genervt, als ich für Bekannte einen Unifi AP in Betrieb nehmen wollte, die waren nämlich auch gar nicht so angetan, dass ich mit deren Mailadresse nun einen Account erstellen musste, für den man sich nun auch noch Logindaten für spätere Zwecke notieren musste. Das finde ich schon sehr bescheiden und würde daher in Zukunft davon absehen, jemandem einen Unifi AP zu empfehlen, zumindest wenn ich ihn einrichten muss, was ich nicht mit meinem eigenen Account machen mag.

Von meinen vorherigen Lancom APs war ich eine kompliziert aussehende und ebenso komplexe Software gewohnt, mit der die APs konfiguriert wurden, optisch sehr sehr schlicht gehalten, eben für professionelle Anwendungen. Der Unifi Controller wartet mit einer "schicken", aber überladenen GUI auf, die Konfigurationsmöglichkeiten sind ebenso komplex, aber letztlich recht einfach verständlich, wenn man eine gewiesse Affinität für die Sache mitbringt. Überladen ist die GUI meiner Meinung nach, weil sie mit etlichen redundanten Informationen um sich wirft, die allenfalls ein Versuch sein könnten, das alles professionell darstellen zu wollen. Meine ehrliche Meinung: völlig sinnloser Schrott, dem ich bis heute keine Blicke würdige! Aber das muss ich zum Glück auch nicht, denn einmal eingerichtet, muss man ja nicht ständig dran und für eventuelle spätere Einstellungen kann man den Zauber ignorieren und direkt zu den Einstellungen wechseln.

Meine APs Strahlen drei SSID aus, von denen zwei in VLANs für Gäste und IoT Geräte sind, selbst diese Konfiguration ging spielend leicht von der Hand, alle SSID Funken im 2,4 und 5 GHz Band, dessen Kanäle ich manuell vergeben habe um möglichst wenig Überschneidungen mit anderen Netzen zu haben. Dies, sowie weitere Einstellungen, sind schon eher ein Feintuning, welches einen gewissen Beobachtungszeitraum benötigt, bis es so konfiguriert ist, dass man das beste Ergebnis erzielt. Wem das zu viel ist, der kann die Kanalwahl auch dem AP überlassen, wobei der Kanal nur bei Anlegen der Spannungsversorgung bestimmt wird.
Neben all den unzähligen (sinnvollen) Features, die mit den Unifi APs einhergehen liegt das Hauptaugenmerkt weiter auf den bereits genannten mir wichtigen Eigenschaften.
Und da bin ich voll und ganz zufrieden mit den APs, es gibt mittlerweile keine Ecke mehr im Haus, wo der Empfang nicht ausreichend ist und auch das Steering funktioniert so problemlos, dass ich nur ganz selten mal eine kurze Verzögerung beim Laden von Webseiten feststelle, alle Anwendungen bei denen gecached wird sind ohnehin unproblematisch und selbst WLAN-Calls tut der Wechsel nicht weh. Meine einstigen Testergebnisse bzgl. Geschwindigkeit liegen mir nicht mehr vor, hier bin ich nun aber deutlich besser aufgestellt als je zuvor, egal ob in einiger Entfernung oder in unmittelbarer Nähe zu den APs. Ich bin diesbezüglich also absolut begeistert.
Was mich bis heute nervt, aber kein Problem von Unifi, sondern vom WLAN Standard allgemein ist, ist dass ein Wechsel zwischen 2,4G / 5G nicht anhand der möglichen Geschwindigkeit ausgemacht wird, sondern anhand des RSSI (Empfangsstärke), bei dem 2,4G eigentlich immer gewinnt und daher niemals ein automatischer Wechsel vom langsameren 2,4G in das (je nach Situation) schnellere 5G erfolgt. Hier hatte ich mir Abhilfe erhofft, aber zaubern kann Unifi nunmal auch nicht.

Ich bin rundum zufrieden, ob ich jemandem Unifi empfehlen würde weiß ich allerdings nicht, ich würde mich vorher nochmal bzgl. anderer Hersteller schlau machen und schauen, ob ich eine Alternative finde, die ich gern bereit bin auszuprobieren.
Ein paar Jahre gebe ich mir noch, aber dann wird es langsam Zeit, dass WiFi 6 bei mir Einzug nimmt, dann werden die Karten neu gemischt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moinsen,
sehr schöner Erfahrungsbericht. Ich schließe mich dem an.
Hier laufen zwei APs (einmal der Pro und einmal der lite), beide mit dem Cloudkey als Controllersoftware. Auch ich habe mich einerseits geärgert (über die Zwangsregistrierung mit eigenem unifi-Konto). Andererseits auch über die diversen überfüllten GUI Masken zur Konfiguration...andererseits ist der Controller eben für das ganze unifi Geräteuniversum verfügbar, d.h. mensch kann dann alle Geräte der Produktreihe damit verwalten, was ja eigentlich ne ganz nette Idee ist. Nutze ich nur eben nicht.
Was weiter immer wieder mal ärgert: die APs erleben imer mal einen Disconnect. Manchmal ruckelt es sich dann von alleine wieder ein, andere Male muss aber auch ein AP dann kurz physisch getrennt werden und dann ist er nach ein paar Minuten wieder "connected". Im Netz gibt es diverse Meldungen dazu...
Was ebenfalls nervt: dem unifi ein eigenes ssl Zertifikat verpassen ist echt unglücklich und umständlich gelöst.

Gut dagegen ist die Ausstrahlung der (hier doch sehr verwinkelten) Wohnräume mit WLAN. Auch schön, dass durch MSSID die VLANs eingebunden werden können. Dabei wieder weniger schön: die APs in ein anderes als das default VLAN1 zu schubsen fürs Management, das ist auch mitunter eine etwas zähe Geduldsprobe.

Insgesamt aber unterm Strich für den Hausgebrauch voll okay. Ob ich bei Defekt wieder zu dieser Reihe bzw. diesem Anbieter greifen würde will ich aber nicht versprechen...
;)
 
Habe auch 2 Pro AC mit cloud key von ubiquiti und bin seit Jahren zufrieden. Schön wäre es, würden mehr VLANS gehen als die 4 (glaub ich) im Moment.
 
Wofür braucht man so viele WLANs? Intern, Gäste und vielleicht noch IoT/SmartHome.
 
Moinsen,
Weil man ggf vlans anbinden will...
1. Iot
2. Gäste
3. Eigene clients wie tablet, phone...
Usw.
;)
 
Normales, Gäste, IoT, amazon Alexa nochmal separat und schon habe ich 4. Bräuchte aber noch 1-2. VLANS sind einfach super einfach zu administrieren, weil ich einfach nur die friewall regeln aufs ganze Subnet stülpen kann. Wenn ich innerhlab eines VLANS verschiedene Regeln machen will für unterschiedliche Devices, muss ich mit IPs arbeiten bzw IP-ranges. Das machts umständlicher.
 

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