Umzugsbericht von FritzBox 7583 zu FritzBox 7682

Barungar

Well-known member
Ich wollte Euch von meinem FritzBox-Umzug berichten. Die FritzBox 7583 und auch die FritzBox 7682 sind spezielle FritzBox-Modelle für G.Fast-Anschlüsse (Wikipedia-Link; G.Fast ist eine moderne DSL-Technik für bis zu 2 GBit/s). Meine FritzBox 7583 ist in die Jahre gekommen. Sie wird zwar noch supportet von AVM (bzw. mittlerweile Fritz), aber ich habe sie >5 Jahre. Da waren die technischen Entwicklungen in der 7682 schon verlockend, primäre Vorteile für mich waren die zwei 2.5GBaseT-Ports und das Wifi 7 WLAN.

Phase 1: Vorbereitung der Inbetriebnahme der FritzBox 7682
Nach dem Auspacken habe ich die neue FritzBox erst einmal nur an den Strom gehangen und gebootet, weil ich die Downtime für mein Netzwerk reduzieren wollte hatte ich geplant eine frische Konfiguration meiner alten FritzBox auf die neue FritzBox zu kopieren und dann einen 1:1-Tausch zu machen. So war zumindest die einfache Planung in meinem Kopf... :ROFLMAO:

Erster Eindruck nach dem Boot... das User Interface reagiert flüssig und schneller als bei der alten FritzBox. Zweiter Eindruck... "Waaas?! Da ist noch Fritz OS 7.60 drauf?!" Also war mein Plan mal schnell die aktuelle Konfig (FritzO OS 8.03) von der FritzBox 7583 drauf zu kopieren dahin. Aber... Ich bin zum Glück ein alter Jäger und Sammler, daher mache ich regelmäßig Konfigurations-Backups meiner FritzBox und behalte die auch. Ich habe jetzt noch die Backups meiner letzten drei FritzBoxen bis Fritz OS 7.01 (aus 2019).

Also Planänderung und ein "altes Backup" der FritzBox 7573 eingespielt, das zur Fritz OS Version der FritzBox 7682 passt. Nach erfolgreicher Übernahme der Konfiguration erfolgte der 1:1 Tausch.

Phase 2: Austausch der Geräte am G.Fast-Anschluss und im Netzwerk
Nun war Umstecken angesagt. Die FritzBox 7682 (2x 2.5GBaseT & 2x 1000BaseT) hat leider einen LAN-Port weniger als die 7583 (5x 1000BaseT), dabei ist jeweils einer der LAN-Ports an beiden Geräten als ein LAN/WAN-Port designed. Das war für mich kein Problem, da ich auch an meiner alten FritzBox nur 4 der Ports verwendet habe, aber einen freien Port zu haben ist immer irgendwie beruhigend (finde ich). Egal! Meine FritzBox steht an einer strategisch günstigen Stelle, die jedoch räumlich eher unpraktisch ist. Heißt für mich... kriechen, robben und strecken. Abgesehen von den physikalischen Hindernissen, ein wenig Fluchen und einem blauen Flecken mehr war das Umstecken erfolgreich.

Phase 3: Erste Prüfung der FritzBox 7682 im LAN-Verbund
Nach dem Boot sah es schonmal ganz gut aus. Die Downtime im Netzwerk war erfreulich niedrig geblieben, alle wichtigen Geräte konnte auf das Netzwerk und Internet zugreifen. Auch der erfolgreiche Login an der FritzBox 7682 bestätigte alles was zu erwarten war. Ein stabiler Sync, eine brauchebare Bitrate und ein weiterhin angenehm flottes User Interface. Sogar der IPSec-Tunnel zu einer FritzBox aus dem Familienkreis war aufgebaut. Die WireGuard-Tunnel waren alle noch down. Klar, die Mehrheit sind "Roadwarrior-Konfigs". Aber einer davon ist zu einem QNAP und geht auf den QNAP-VPN-Service, der hätte hochkommen sollen... schauen wir später.

Telefonnummern waren erfolgreich beim Provider registriert, aber keines der DECT-Geräte, obwohl der FritzBox 7682 bekannt, hatte sich verbunden. Klären wir auch nachher.
Könnte alles ggf. an der "alten Konfig" liegen, dachte ich mir. Also erstmal das Fritz OS 8.03 auf die FritzBox 7682 bügeln. Nachdem Update habe ich dann noch die aktuelle Konfiguration der alten FritzBox 7583 eingespielt. Jetzt sollte, so hoffte ich, alles funktionieren.

Nachdem mittlerweile zweiten Reboot (Firmware-Update & Konfigurationsübernahme) dann das gleiche Bild... kein DECT-Gerät und der WireGuard-Tunnel der nicht wollte. Ebenfalls fiel mir nun auf, dass zwar meine FritzRepeater erkannt wurden, ihnen aber alle das MESH-Symbol fehlte. Was allerdings schnell gelöst war. Ich musste nur einmal zu jedem FritzRepeater laufen, den CONNECT-Button drücken und an der FritzBox 7682 bestätigen. Das ging schnell und nun waren auch die Repeater wieder mit MESH-Symbol im Netzwerk. Aber was ist das?! Die FritzBox sagt sie wäre mit 1000 MBit/s mit dem Netzwerk verbunden?! Ich habe mich also auf dem Switch eingeloggt und in der Port-Konfiguration war der "hart" auf 1000-FDX gestellt. Okay... empfehle ich ja auch immer allen Anwendern. War mir wohl entfallen. :ROFLMAO: Doch dann? Der genutzte Port konnte nur 1000BaseT, ich also zum Switch gelaufen und das Kabel umgesteckt auf einen anderen Port.

Wieder bei der FritzBox angekommen, war sie nun mit 2500 MBit/s mit dem Netzwerk verbunden, aber über den anderen 2.5GBaseT Port. Klar, auf meinen Core-Switches habe ich freie Ports grundsätzlich deaktiviert, damit da nicht aus versehen ein falsches Gerät landet. Also wieder auf den Switch eingeloggt, den alten Port "entkonfiguriert" und den neuen Port aktiviert und direkt fest auf 2500-FDX gestellt. Switchkonfig gespeichert und gut... dachte ich. Aber jetzt war die FritzBox aus dem Netz nicht mehr erreichbar... WTF?! Also Port wieder deaktiviert, FritzBox über die alternative Switch-Strecke sofort wieder erreichbar... es lebe der RSTP. Jetzt nochmal den Port auf dem Switch kontrolliert... und ARGH! &$§#*+§%! Wer hat denn da das "Storage-VLAN" auf einem eigentlich freien und deaktivieren Port als forced untagged konfiguriert... wenn ich den erwische. :rolleyes: Also das VLAN angepasst, den Port wieder aktiviert und diesmal bleibt die FritzBox erreichbar. Klar... wie sagt man so schön: "Kaum macht man es richtig - schon funktioniert es!"

Kurze Erläuterung zu meiner Port-Belegung an der FritzBox. Ich sagte je schon, dass auch an meiner alten FritzBox lediglich vier Ports in Nutzung waren. Ich habe zwei Ports in mein LAN - für Otto-Normal-User eine ganz böse Sache (Netzwerkschleifen!!!) - aber ich habe das bei mir über RSTP (Rapid Spanning Tree) auf den Core-Switches abgefangen. Ein Port gibt das FritzBox-Gastnetzwerk weiter und auf dem anderen Port wird der IPSec-Tunnel gemappt. Ja, die FritzBox kann einen IPSec-Tunnel nur an einem Port bereitstellen, der hat dann auch ein getrenntes IP-Subnet und ist nicht Teil des Heimnetzwerks. Meine FritzBox liefert somit "drei Netzwerke" Heimnetzwerk (2 Ports), Gastnetzwerk (1 Port) und IPSec-Netzwerk (1 Port). Diese drei Netze werden von meinen Core-Switchen entgegen genommen und in unterschiedlichen VLANs weitergeleitet. Leider braucht es dafür auch vier physische Ports an der FritzBox, weil sie kein VLAN-Tagging ins LAN kann. Ins WAN kann die FritzBox das sehr wohl - nur als Randinfo. Und mein Provider nutzt das auch, so wird Internet und Telefonie über getrennte VLAN-Tags vom Provider am G.Fast-Anschluss angeliefert.

Phase 4: Diverse Nacharbeiten
Nachdem die LAN-Frage nun geklärt war, und die FritzBox wieder redundant in meinem LAN verfügbar war, ich hatte ja schon den "Backup-Weg" über den zweiten Core-Switch getestet. Ging es an die diversen Nacharbeiten. Als nächstes bin ich meine DECT-Telefon im Haus abgelaufen und musste jeweils einmal am Handgerät eine Anmeldung starten, die Geräte fanden die FritzBox 7682 und verbanden sich anstandslos. Klingeltöne, Telefonbücher und alle weiteren Assets waren weiterhin verfügbar. Auch die Telefonie-Tests machten keinerlei Probleme.

Aus meinen Anfangszeiten von SmartHome habe ich auch DECT-ULE SmartHome-Devices, die ich nun auch allesamt wieder an der FritzBox 7682 anmelden musste. Das war, bis auf das Wiederfinden von einem Device, kein Problem - einfach auch am jeweiligen Gerät den Anmelde-Knopf finden und drücken. Zack waren die Geräte mit Konfiguration, korrekten Namen, usw. über die FritzBox 7682 verfügbar und sogar im HomeAssistant wurde die Geräte wieder erkannt ohne Änderung der ID. Im HomeAssistant hatten sich im überigen alle Entitäten, die über die FritzBox 7583 eingebunden waren, sauber auf die 7682 "umgestellt" ohne aktives Eingreifen.

Als letzte Nacharbeit blieben die WireGuard-Tunnel... da bin ich an der funktionalen Übernahme gescheiert. Da ich aber alle Geräte im Zugriffe hatte - auch das Remote-QNAP, über einen anderen netzwerktechnischen Weg; habe ich mich dann kurzer Hand entschieden alle WireGuard-Verbindungen zu löschen und neuanzulegen in der FritzBox 7682.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fazit
Insgesamt hat mich die Aktion gute zwei Stunden Zeit gekostet. Netzwerk-Downtime für die wichtigsten Systeme und Dienste im Bereich von einmal Hardware-Umbau, zwei Reboots und einer kurzen Akutfehlersuche ca. 10 Minuten.

Die FritzBox 7682 fühlt sich auf dem User Interface deutlich flüssiger und schneller an als die alte FritzBox 7583. Ich weiß zwar im Detail nicht, welche CPUs auf den beiden Modellen verbaut sind, aber mit der Zeit und dem Fortschreiten von Fritz OS wurde die FritzBox 7583 gefühlt immer etwas träger.

Das WLAN-Signal der FritzBox 7682 ist stabil und stärker als das FritzBox 7583, das Roaming-Verhalten meines Smartphones hat sich auffällig geändert. Es bleibt nun länger auf der FritzBox selbst bevor es auf einen der FritzRepeater wechselt. Auch verbindet sich das Smartphone mit einer höheren Bitrate über das WLAN mit der FritzBox 7862.

Die beiden LAN-Ports mit 2.5GBaseT sind auch ein Fortschritt, bisher waren die 1000BaseT Ports der alten FritzBox ein limitierender Faktor, wenn auch nicht soo hoch, aber trotzdem. Meine G.Fast-Anschluss synchronisiert stabil bei 1.274.479 kBit/s (ca. 1,2 GBit/s) ich kann nun also aus meinem Anschluss knapp 200 MBit/s mehr rauskitzeln. Das ging zwar vorher schon, aber nur in Summen-Verbindungen, nun schaffe ich es auf einer LAN-Verbindung. Auch in Speedtests sieht man eine Verbesserung.

Fazit es hat sich für mich gelohnt.

Hätte ich den Tausch noch geschickter machen können. Möglicher Weise... erst im Verlauf der Aktion kam mir der Gedanke, dass ich die FritzBox 7682 erst als IP-Client an die FritzBox 7583 hätte hängen können, das Update auf Fritz OS 8.03 machen können und dann direkt mit der aktuellen Konfiguration in der Übernahme starten können. Würde ich es beim nächsten Wechsel machen...? Möglich, ich kann es nicht sagen. Es hätte einen Reboot erspart.

Abschluss-Bemerkung...
Einen Bug in der Firmware der FritzBox 7682 habe ich auch direkt gefunden... Sie ist sich bei der Benennung des WAN-Ports, wenn man ihn als LAN-Port nutzt nicht so ganz einig. Mal spricht sie von LAN4 (auf der Hauptseite) und auf der Netzwerk-Seite dann von LAN5. Ich hab es AVM bzw. Fritz schon gemeldet.

1756016717588.png 1756016761899.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Als letzte Nacharbeit blieben die WireGuard-Tunnel... da bin ich an der funktionalen Übernahme gescheiert.
Bei einem Transfer von 7490 auf 7590 hat das bei mir letztes Jahr funktioniert. Hängt also möglicherweise von der exakten FritzOS-Version und/oder der exakten Kombination der Boxen ab.
 
Damit hatte ich auch gerechnet. Bei IPSec-Tunnel hat es auch funktioniert... keine Ahnung, wieso die WireGuards nicht wollen. So unähnlich sollten sich die 7583 und die 7682 auch nicht sein, im Prinzip ist es auch "nur" ein Wechsel aus der 75er in die 76er Generation der Fritz G.Fast-Router.
 

Zurzeit aktive Besucher

Letzte Anleitungen

Statistik des Forums

Themen
7.028
Beiträge
68.416
Mitglieder
7.410
Neuestes Mitglied
NadineB
Zurück
Oben