Nur halbe Geschwindigkeit an 2.5 GBit LAN

Rhaegar79

New member
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass ich hier richtig bin mit meiner Frage / meinem Problem.
Ich habe OPNsense 24.1 auf einem lüfterlosen Mini-PC mit folgenden Eigenschaften installiert
  • Intel Alder Lake-N 12th Gen N100
  • 4x 2.5 GBE Intel I226-V
  • 16 GB RAM
  • 500 GB NVMe SSD
Den PC habe ich zunächst nur über den LAN-Anschluss (bei mir igc1) mit dem Netz verbunden, später soll es das erste Gerät vor der Fritzbox an einem noch nicht geschalteten Glasfaser-Anschluss werden. Bis der Anschluss da ist, möchte ich die OPNsense erstmal nur soweit einrichten und schon einmal als DNS-Server verwenden.
Das funktioniert auch grundsätzlich alles wie gewünscht, allerdings erhalte ich bei Messungen mit iperf3 nur immer exakt die Hälfte der möglichen maximalen Geschwindigkeit an dem LAN-Port. Hier ein paar weitere Informationen:
  • Im Dashboard wird mir der Port korrekterweise mit "2500Base-T <full-duplex>" angezeigt.
  • Alle Komponenten sind auf 2.5 GBit ausgelegt, also der Switch, das Kabel, die Gegenseite (Desktop-PC).
  • Starte ich an dem Mini-PC ein Ubuntu-Live-System oder ein NomadBSD, gibt iperf3 mir eine Geschwindigkeit von 2,37 GBit/s an.
  • Es laufen keine speziellen Dienste, nur unbound.

In OPNsense werden jedoch nur bis zu 1,18 GBit/s gemessen, also ziemlich genau die Hälfte von dem, was in anderen Installationen am selben Gerät möglich ist. Folgende Einstellungen/Änderungen habe ich versucht, es bleibt jedoch immer bei dem angegebenen Durchsatz:
  • Hardware offloading aktiviert/deaktiviert
  • Tuneables nach diversen Empfehlungen für Multi-Gigabit eingestellt
  • Update auf die neueste Version von OPNsense
  • Deaktivieren von unbound
  • Verschiedene Werte von -P in iperf3
Egal was ich mache, unter OPNsense werden immer nur höchstens 1,18 GBit/s gemessen, obwohl exakt die selbe Hardware unter anderen Betriebssystemen (inkl. einer FreeBSD-Variante) die volle Geschwindigkeit zeigen.

Hat jemand noch eine Idee, woran das liegen könnte? Habe ich einen Denkfehler bzgl. der Nutzung der Ports?
 
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Mahlzeit!

Hast Du mal in die Logs der OPNsense geschaut, ob sich da evtl. irgendwas diesbezüglich findet? Was sagen CPU und RAM während der Tests, alle im grünen Bereich?
 
Danke für die schnelle Antwort. In den Logs finde ich nichts, was auf einen Fehler oder ein Problem hinweist. CPU ist während des Tests bei bis zu 28 %, danach wieder bei 0%, RAM bleibt 4 %.
 
Hm, hast Du mal geschaut, ob es etwas bringt, wenn Du den Link-Speed händisch setzt (das soll wohl unter "Interfaces / <Interface> / Speed and Duplex" irgendwo sein, ich kann es leider nicht nachstellen, bei mir gibt es so etwas nicht).

Btw bin grade noch über diese Artikel gestolpert, macht ja auch irgendwie Mut... nicht... https://www.hardwareluxx.de/index.p...obleme-mit-intel-i226-v-wurden-validiert.html, als auch https://www.computerbase.de/2023-01/intel-i226-v-conneciton-lost-issue/.

Wenn man diesbezüglich mal auf der Intel-Seite schaut, findet sich dort ein Treiber-Paket (u.a. auch für BSD, worauf die OPNsense - meine ich jedenfalls - basiert) vom 08.04.2024... keine Ahnung, ob es was bringt, keine Ahnung, ob man einfach so Treiber auf der OPNsense nachinstallieren kann, ggf. muss man abwarten, aber so rosig sieht das irgendwie alles nicht aus...

Könntest halt mal schauen, ob Du ggf. das Verhalten mit einem BSD-Live-System ähnlich ist wie unter der OPNsense, dann wüsstest Du schon mal, dass es ggf. Problem in Kombi mit BSD ist. Falls das so sein sollte, ist es dann ggf. ein Problem mit iflib, aber nix genaues weiss man nicht, alles nur Spekulationen, ich würde das erstmal mit einem Live-BSD testen.
 
Jo, BSD unterstützt manche Intel 2.5 NICs nicht, ich weiß aber nicht, ob die nicht dennoch in OPNsense integriert sind wie manche realtek Treiber... Und ob man die als plugin installieren muss...
Im opnsense forum hattest du schon angefragt, oder? Ich meine da kürzlich auch einen Thread bzgl 2.5g gesehen zu haben...
Wenn alle stricke reißen dort mal im internationalen / englischen forum schauen.
 
Danke für die weiteren Infos und Ideen. Ich hatte es schon mit NomadBSD 14 getestet, inzwischen auch mit einer älteren Version, die wie OPNsense auf FreeBSD 13.2 basiert. Da waren es auch wieder 2.37 GBit, es liegt also nicht grundsätzlich am Betriebssystem.
Verbindungsabbrüche konnte ich bis jetzt nicht feststellen. Und wenn sie doch auftreten sollten, dann ja wahrscheinlich in allen Betriebssystemen.
Ich könnte mal versuchen, das Treiberupdate von Intel in OPNsense zu installieren, mal sehen, ob sich das so ohne weiteres machen lässt.
Auch könnte ich eine ältere Version von OPNsense laufen lassen.
 
Hab deine Lösung / Umgehung des Problems im internationalen OPNsense forum gesehen... Jede Menge Text... Magst du hier nochmal kurz den genauen Unterschied zu dem Vorgehen bei der Konfiguration posten? :)
 
Ich wollte es hier nochmal zusammenfassen, wenn ich dort eine Antwort erhalten habe, was ggf. mein Denkfehler ist. Ich kann es aber gerne schon mal soweit hier darstellen, was ich beobachtet habe:
Erst dachte ich, dass es an der Version liegt, da ich mit einem live USB-Stick von OPNsense 22.7 2.37 GBit/s erhalten habe. Mir ist aber dan später aufgefallen, dass es nichts mit der Version zu tun hat, weil ich in späteren Versuchen mit 22.7 ebenfalls nur die halbe Geschwindigkeit bekommen habe. Es lag letztlich daran, wie ich die Interfaces konfiguriert habe. Bei den Versuchen mit geringer Geschwindigkeit bin ich unter anderem (es waren nicht die einzigen Vorgehensweisen, die zu einer eingeschränkten Geschwindigkeit geführt habe) so vorgegangen:
  • Nach dem Booten mit dem Live-USB-Stick (egal welche Version) habe ich die Option 2 zur Konfiguration des LAN-Interfaces gewählt, dort dann DHCP. Das hat dazu geführt, dass eine Verbindung zum LAN vorhanden war, also meine Fritzbox als Standardgateway und auch der über DHCP bereitgestellte DNS-Server verwendet wurden. Die Geschwindigkeit war jedoch wie oben beschrieben nur bei der Hälfte von den sonst möglichen 2.37 GBit/s.
  • Bei einem anderen Mal habe ich statt DHCP für das LAN-Interface eine statische IP und die Subnetzmaske händisch eingetragen und noch im selben Dialog die Frage nach dem Upstream gateway mit der IP der Fritzbox beantwortet. Auch das hat zu einer grundsätzlich funktionierenden LAN-Verbindung geführt, jedoch auch hier mit der halben Geschwindigkeit.

Bei dem einzigen Versuch, bei dem ich die volle Geschwindigkeit bekommen habe, bin ich etwas anders vorgegangen: Ich habe in der Option 2 nach dem Booten ebenfalls eine statische IP/Netzmaske vergeben, anschließend jedoch kein Upstream Gateway eingetragen. Danach habe ich in der Shell über "sudo route add default router_ip" die Defaultroute zur Fritzbox gelegt. Auch hier hatte ich eine funktionierende Verbindung, diesmal jedoch die volle Geschwindigkeit. Das klappte dann auch mit der neuesten OPNsense Version.
Daraufhin habe ich OPNsense auf meine M.2 SSD installiert. Nach dem Neustart war die angelegte Route zur Fritzbox natürlich weg, weil über route add keine dauerhaften Einträge erzeugt werden. Ich habe dann über die WebUI zunächst mittels System --> Gateways --> Configuration ein Gateway (IP der Fritzbox) definiert für das Interface LAN. Anschließend habe ich über System --> Routes --> Configuration eine Defaultroute (also Ziel 0.0.0.0/0) mit dem eben angelegten Gateway definiert.
Meine Verbindung zum LAN hat weiterhin funktioniert und die Geschwindigkeit ist weiterhin voll da.

Wie sich die Wege unterscheiden, insbesondere auf die gemessene Geschwindigkeit bezogen, ist mir nicht ganz klar. Ich kann nur beobachten, dass es unterschiedliche Ergebnisse zur Folge hat. Die Zusammenhänge sind mir aber ehrlich gesagt nicht wirklich klar.
 
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