Geplanter Umstieg auf Fritzbox: Haupt-Router plus zweiter Access-Point

bronger

New member
Ich betreibe zur Zeit ein Heimnetz mit einem DSL-Router TP-Link VR Archer VR2100v und einem Repeater RE700X. Damit habe ich zwei Schwierigkeiten:
  1. Verbindungen mit dem Repeater hängen immer wieder bei einigen Geräten, insbesondere allen Android-basierten.
  2. Ich habe an der Position des Repeaters einen Ethernet-Switch (auch TP-Link), den ich mit dem Repeater aber nicht nutzen kann. Dadurch wird das WLAN unnötig belastet, und die maximale Geschwindigkeit reduziert.
TP-Link ist da leider limitiert. Kann man mit AVM-Geräten das besser hinkriegen? Also zwei Geräte:
  1. Ein DSL-Router
  2. Ein zweiter Access-Point, der nicht repeatet, sondern über Ethernet seine Daten bezieht.
Dieser zweite Access-Point ist aber durchaus eine kniffelige Sache. Zum einen sollte es sich – wie beim Repeater – wie „ein“ WLAN anfühlen. Also gleiche SSID/Paßwort, aber auch unterbrechungsfreier Handover zwischen den beiden Access Points.

Zum anderen habe ich in meinen Versuchen mit verschiedener TP-Link-Hardware beobachtet, daß das korrekte Routing eine echte Herausforderung ist. Wenn mein Smartphone die Access-Points gewechselt hat, hatte es plötzlich für ca. 5 Minuten keine Internet-Verbindung mehr, weil die Antwort-Pakete zum vorherigen Access Point geleitet wurden. Bis es ein Timeout gab und die Routen neu gesetzt wurden. Wohlgemerkt, alle Hardware von TP-Link. Trotzdem haben sich die Gerate (Hauptrouter, zweiter Router, Switch) nicht genügend abgesprochen.

Meshing per EasyMesh (oder der TP-Link-Eigenentwicklung OneMesh) geht bei TP-Link leider nicht mit zwei Routern, sondern halt nur mit Router+Repeater.

Tja, und nun ist meine Frage, ob sowas hier jemand schon erfolgreich mit Fritzboxen geschafft hat und welche Geräte empfehlenswert sind.
 
Du kannst die AVM FritzRepeater als WLAN-Brücke ("klassischer Repeater") oder als LAN-Brücke ("klassischer AccessPoint") betreiben. Wenn Du eh schon eine Switch-Infrastruktur hast und LAN-Kabel zu den Punkten, wo Du die Repeater betreiben möchtest, dann die LAN-Brücke ist viel bessere Wahl.

Auf die Art kann das AVM MESH seine maximale Leistung entfalten. Die AVM FritzRepeater werden dann über LAN angebunden, und können andere Kanäle wählen. In Deinem Wunsch-Setup mit einer FritzBox und zwei FritzRepeatern, kann das 2,4 GHz Band optimal genutzt werden, jedes der drei Geräte kann dann einen überlappungsfreien Kanal nutzen.

Dieser zweite Access-Point ist aber durchaus eine kniffelige Sache. Zum einen sollte es sich – wie beim Repeater – wie „ein“ WLAN anfühlen. Also gleiche SSID/Paßwort, aber auch unterbrechungsfreier Handover zwischen den beiden Access Points.
Was ist daran besonders? DAS ist nichts anderes als die übliche Standardanforderung an ein simples WLAN mit mehr als einem AP. Und genau das wird durch das AVM MESH auch so "ein WLAN". Gleichzeitig in 2,4 GHz als auch 5 GHz, inklusive solcher Features wie Band Steering und AP Steering. Das bedeutet die AVM MESH Logik wird Clients, die so etwas unterstützen, versuchen sowohl optimal zwischen dem 2,4 GHz und dem 5 GHz Band als auch zwischen der FritzBox und den beiden Repeatern zu verteilen.

Ich selbst betreibe eine AVM FritzBox und AVM Repeater (natürlich nur als LAN-Brücke)! Dadurch habe ich eine überlappungsfreie Kanalnutzung mit gleichzeitig überschneidender AP-Versorgung.

Einzige Einschränkung sind, die bisher nicht erwähnten "Umweltfaktoren" bei Dir. Wie ist die Funkverschmutzung bei Dir? Gibt es viele andere WLANs (von Nachbarn)? Gibt es andere limitierende Faktoren (Stahlbeton, Fußbodenheizung, usw.)?

Erst einmal würde ich sagen, aus meiner Erfahrung, ist Deine Anforderung mit einer FritzBox und zwei FritzRepeatern kein Problem. Das sollte sich realisieren lassen. Wie erwähnt, bei mir läuft es in der Art.
 
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Hi,

das Fritz!Box Mesh funktioniert gut. Eine LAN Anbindung der Repeater ist empfehlenswert.
Das 2,4 GHz und das 5 GHz WLAN würde ich durch verschiedene SSIDs trennen.
Es entscheidet der Client welchen Repeater er nimmt - meist den mit dem stärksten Signal, der ist aber nicht immer auch der schnellste.

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Danke, das klingt vielversprechend.

Mit „unterbrechungsfreiem Handover“ meinte ich, daß ich ein YT-Video schaue, den AP wechsle und es läuft einfach weiter. Wenn nur SSID/Paßwort übereinstimmen, ist diese Übereinstimmung ohne weitere Konfiguration nur zufällig, und dann ist halt die Frage, ob ohne explizites Meshing dann schon die Unterbrechungen ausgeschlossen sind.
 
Bei einem AVM MESH, verbindest Du die beiden FritzRepeater mit der FritzBox. Die FritzBox ist dann der "MESH Master", nur auf der FritzBox definierst Du die ESSID ("WLAN-Namen") und den Pre-Shared-Key ("Passwort"). Auf den Repeatern stellst Du im "normalen MESH-Zustand" gar nichts ein. Das steuert alles "zentral" der MESH Master, auch ob z.B. WPA2 oder WPA3 verwendet wird.

Grundsätzlich empfehle ich die ESSID für 2,4 GHz alsauch 5 GHz gleich zu halten; so hat man die meisten Freiheiten. Dezidierte ESSIDs für die beiden Bänder schränken in meiner Erfahrung die Nutzung eher ein. Das sind letztlich auch nur "Workarounds" bzw. "Rettungsmaßnahmen" für ein "halbgares WLAN". Wenn die Signalversorgung optimiert (überlappend) ist, werden die Clients und das MESH die optimale Kanalwahl / Geschwindigkeit selbst hinbekommen. Lediglich in den Grenzbereichen (aha "halbgares WLAN") kann man damit Dinge erzwingen, die es in meiner Erfahrung aber nicht besser machen.
 
Mit „unterbrechungsfreiem Handover“ meinte ich, daß ich ein YT-Video schaue, den AP wechsle und es läuft einfach weiter
Bei Video-Streams doch sowieso ein bisschen gecached, von daher sollte sich eine kurzzeitige Unterbrechung nicht bemerkbar machen (bei anderen Dingen wie VoIP schon eher).
 
Bei Video-Streams doch sowieso ein bisschen gecached, von daher sollte sich eine kurzzeitige Unterbrechung nicht bemerkbar machen (bei anderen Dingen wie VoIP schon eher).
In meinem Fall geht es um Twitch-Streams, da ist der Cache nur sehr klein. Aber es geht auch wieder um die Routing-Problematik: Selbst wenn die Routen z.B. alle 10 Sekunden neu gesetzt werden, wäre das ein Problem. Stattdessen müssen die beteiligten Geräte sich untereinander austauschen und z.B. sagen „hey Leute, dieses Handy ist nun bei mir“, damit die Pakete korrekt auf die Reise geschickt werden. Und dafür ist mehr nötig als nur ein zweiter AP mit gleichen Zugangsdaten.

Dafür braucht’s einen guten Mesh-Standard, den TP-Link nur über Funk hinbekommt, und AVM offensichtlich auch über Ethernet. Ich werde dann ausprobieren müssen, ob da noch TP-Link-Switches mit im Netz hängen dürfen, aber solange die nicht zwischen den AVM-Geräten sind, sollte es gehen. Versuch macht klug.
 
Mit „unterbrechungsfreiem Handover“ meinte ich, daß ich ein YT-Video schaue, den AP wechsle und es läuft einfach weiter. Wenn nur SSID/Paßwort übereinstimmen, ist diese Übereinstimmung ohne weitere Konfiguration nur zufällig, und dann ist halt die Frage, ob ohne explizites Meshing dann schon die Unterbrechungen ausgeschlossen sind.
Das läuft weiter. Je nach Cache kann es eine kleine Pause geben.
WLAN Signalstärke.jpg
und AVM offensichtlich auch über Ethernet. Ich werde dann ausprobieren müssen, ob da noch TP-Link-Switches mit im Netz hängen dürfen, aber solange die nicht zwischen den AVM-Geräten sind, sollte es gehen.
Bei AVM geht es problemlos über LAN als auch WLAN das kannst du im Repeater einstellen und dann an- und abstecken.
Die TP-Link Repeater kannst du NICHT in das Fritz!Box Mesh einbinden.
Dann kann es wieder Probleme mit dem WLAN-Wechsel geben.
 
In meinem Fall geht es um Twitch-Streams, da ist der Cache nur sehr klein. Aber es geht auch wieder um die Routing-Problematik: Selbst wenn die Routen z.B. alle 10 Sekunden neu gesetzt werden, wäre das ein Problem. Stattdessen müssen die beteiligten Geräte sich untereinander austauschen und z.B. sagen „hey Leute, dieses Handy ist nun bei mir“, damit die Pakete korrekt auf die Reise geschickt werden. Und dafür ist mehr nötig als nur ein zweiter AP mit gleichen Zugangsdaten.

Das wird im AVM MESH mit LAN-Brücke sichergestellt. Es wird nämlich ein Layer 2-Tunnel über das LAN aufgebaut. Es ist nicht so, dass die FritzReapter als LAN-Brücke die "Daten", die sie über WLAN empfangen direkt über ihre LAN-Schnittstelle ins LAN einspielen. Vielmehr wird über die LAN-Schnittstelle ein Layer 2-Tunnel zur FritzBox aufgebaut und die Daten darüber ausgetauscht.

Der MESH Master, in der Regel die FritzBox, weiß daher zu jedem Zeitpunkt exakt auf welchem AccessPoint (LAN-Brücke) welcher WLAN-Client ist. Und des ermöglicht ihm auch das oben bereits erwähnte AP-Steering.
 
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