Fritz 6850 LTE - DHCP Server - Gateway regelmäßig ändern

[EarthRoamer]

Hallo,

ich habe in einem Fahrzeug eine FritzBox 6850 LTE an der via Lan und Wlan ca. 15 Teilnehmer hängen, desweiteren einen Raspberry Pi welcher im Bedarfsfall als Wifi-Bridge fungiert.
Je nach Anwendungsfall soll die Internetverbindung für alle Netzwerkteilnehmer über das LTE der Fritzbox erfolgen, oder sofern verfügbar via Raspberry Pi als Wifi Repeater über einen externen Access Point.
Das Umschalten des Gateways im DHCP sollte möglichst schnell und unkompliziert praktikabel sein.

Da (im Gegensatz zur Fritzbox 6890) bei der 6850 die Adresse des Gateway im DHCP-Server jedoch nicht veränderbar ist, war meine Lösung bisher den DHCP in der Fritzbox auszuschalten und auf dem Raspberry Pi den DHCP mit entsprechend anderem Gateway einzuschalten.
Dabei hat sich jedoch meistens die Fritzbox aufgehängt und den Netzwerkteilnehmern wurde nur sporadisch, gar nicht oder erst nach längerer Zeit eine neue IP zugewiesen.
Hat jemand eine Idee wie sich unter dieser Konfiguration der Wechsel des Gateways möglichst schnell und unkompliziert vollziehen lässt?

 

[Mavalok2]

Hmm, ich würde den Raspi vor die Fritzbox hängen und bei Bedarf das Internet des Raspi durch die Fritzbox routen. So könnte immer der DHCP der Fritzbox benutzt werden und die Fritzbox den Weg des Internets - ob LTE oder Raspi - bestimmen. Eigentlich müsste die Fritzbox auf einem LAN Port auch routen können, bin aber nicht sicher ob die 6850 LTE dies auch kann.

 

[EarthRoamer]

Danke für die Antwort. Das wäre natürlich die einfachste und eleganteste Lösung, aber die Fritzbox 6850 LTE unterstützt leider keine Routingfunktion zu einer anderen Internetquelle oder eine Modifikation des Gateways, eine Sache die mir vor dem Kauf nicht bewusst war, zumal es ja eine ziemlich simple Standardfunktion eines Routers ist. Die Frage ist ob eine veränderte Firmware hier Abhilfe schaffen kann, die FB 6890 LTE unterstützt die Funktion ja.
Den DHCP und den Gateway nur auf dem Raspi laufen zu lassen und bei Bedarf auf die Fritzbox zu routen wäre natürlich eine Option, aber damit hängt die Gesamtfunktion des Netzwerks dann immer von zwei Geräten ab, was in Bezug auf Ausfallsicherheit und Stromressourcen in einem Fahrzeug nicht ganz optimal ist.

 

[blurrrr]

Dann ist vllt ein anderes Modell eine Lösung, die unterstützen normalerweise den Internetzugang via WAN, LAN1 und als Fallback noch via LTE-Stick (dann braucht man auch das Gateway nicht zu ändern).

 

[Mavalok2]

aber die Fritzbox 6850 LTE unterstützt leider keine Routingfunktion zu einer anderen Internetquelle

Ein Router der nicht routen kann? Ja das ist ärgerlich. Das Handbuch gibt diesbezüglich leider auch nicht mehr her.

 

[EarthRoamer]

Ja im Gegensatz zur 6890 hat die 6850 ja auch keinen WAN-Port, ein Austausch des Routers wäre ziemlich aufwendig, nachdem dieser im Fahrzeug ziemlich verbaut ist. Weiß jemand ob diese Funktion mit der alternativen Firmware Freetz nachrüstbar ist?
Wenn die Netzwerkteilnehmer alle physisch an der Fritzbox hängen, aber der DHCP auf dem Raspi läuft, ließe sich hier ja der Gateway recht einfach auf die entsprechende Internetquelle umstellen, aber nachdem die Geräte bei einem DHCP-Server wechsel, diesen trotzdem erst nach Ende der DHCP-IP-Leasetime mitbekommen kann das mitunter recht lang dauern. Gibt es dazu eine Lösung diesen instantly anzustoßen ohne die Geräte neu starten zu müssen?

 

[blurrrr]

ein Austausch des Routers wäre ziemlich aufwendig, nachdem dieser im Fahrzeug ziemlich verbaut ist

Denke eher, "alles andere" wäre weitaus aufwändiger.

Weiß jemand ob diese Funktion mit der alternativen Firmware Freetz nachrüstbar ist?

Guckste vllt erstmal, ob Deine Box überhaupt supported wird: https://github.com/Freetz-NG/freetz-ng/.

Wenn die Netzwerkteilnehmer alle physisch an der Fritzbox hängen, aber der DHCP auf dem Raspi läuft, ließe sich hier ja der Gateway recht einfach auf die entsprechende Internetquelle umstellen, aber nachdem die Geräte bei einem DHCP-Server wechsel, diesen trotzdem erst nach Ende der DHCP-IP-Leasetime mitbekommen kann das mitunter recht lang dauern. Gibt es dazu eine Lösung diesen instantly anzustoßen ohne die Geräte neu starten zu müssen?

Also "das" willst Du lieber etliche male in Kauf nehmen (ebenso wie irgendwelche Freetz-Basteleien), anstatt "einmal" den Router zu wechseln? Also da kann "Zeit" (aka Umstand) echt kein Argument mehr sein... Muss man selbst wissen, ich würde einfach kurzerhand den Routertauschen und die Probleme wären einfach "weg", aber da sind die Ansichten wohl unterschiedlich

 

[Mavalok2]

diesen trotzdem erst nach Ende der DHCP-IP-Leasetime mitbekommen kann das mitunter recht lang dauern

Das heißt, dass der Wechsel von LTE zu Raspi Repeater auch noch während des Betriebs und sofort passieren sollte. Uii.

Was sind denn dies für Client-Geräte, die hier im Netzwerk hängen? Windows PCs? Wenn ja könnte man evt. mit psexec und dem passenden Script dazu ein Erneuern des DHCP manuell anstoßen. Aber ob dies dann zuverlässig funktioniert?

Mit nicht passender Hardware wird das Ganz sehr schnell zu einem riesigen Gebastel. Was wirklich vernünftiges will mir im Moment auch nicht einfallen.

 

[Barungar]

Nur mal für mich so eine "dumme Frage".
Der Raspberry und die 6850 sind immer beide aktiv.

Warum also nicht den DHCP in der FritzBox abschalten, das DHCP vom Raspberry erledigen lassen.
Der Raspberry ist dann auch das "Standard Gateway" für alle Netzwerk-Teilnehmer.

Auf dem Raspberry wird dann über eine "statische Route" entschieden, ob die 0.0.0.0/0 über das "Fremde-WLAN" oder über die 6850 läuft.
Diese Route kann man in wenigen Handgriffen ändern und die Wirkung sollte sofort erzielt werden.

Für Clients sieht es dann immer so aus: Raspberry ist DHCP-Server und Standard-Gateway; der Raspberry entscheidet, wer in Wirklichkeit die Außenanbindung liefert und leitet die Anfrage weiter.

 

[Mavalok2]

Den DHCP und den Gateway nur auf dem Raspi laufen zu lassen und bei Bedarf auf die Fritzbox zu routen wäre natürlich eine Option, aber damit hängt die Gesamtfunktion des Netzwerks dann immer von zwei Geräten ab, was in Bezug auf Ausfallsicherheit und Stromressourcen in einem Fahrzeug nicht ganz optimal ist.

 

[Mavalok2]

Was ist, wenn der Raspi und die Fritzbox die selbe IP-Adresse bekommen (soll ja jeweils nur einer gleichzeitig aktiv sein), also die selbe Gateway- und DNS-Adresse, aber jeweils einen unterschiedliche DHCP-Range bekommen, der sich nicht überschneidet? So kann der Client die IP-Adresse behalten bis zur Erneuerung und es kann trotzdem nicht zu einer Kollision der IP-Adressen kommen. Dies könnte doch funktionieren?

 

[EarthRoamer]

Guckste vllt erstmal, ob Deine Box überhaupt supported wird: https://github.com/Freetz-NG/freetz-ng/.

Danke für den Link, werd mich da bei Gelegenheit mal einlesen.

Denke eher, "alles andere" wäre weitaus aufwändiger.

Um das zu beurteilen müsste ich darüber erstmal einen Überblick verschaffen und das würde den Rahmen für ein Netzwerkforum vielleicht sprengen.

Also "das" willst Du lieber etliche male in Kauf nehmen (ebenso wie irgendwelche Freetz-Basteleien), anstatt "einmal" den Router zu wechseln? Also da kann "Zeit" (aka Umstand) echt kein Argument mehr sein... Muss man selbst wissen, ich würde einfach kurzerhand den Routertauschen und die Probleme wären einfach "weg", aber da sind die Ansichten wohl unterschiedlich

Danke für deine Meinung, aber das ist in der Tat Ansichtssache und sollte auch nicht Gegenstand der Diskussion sein.
Glaube für einen halbwegs versierten Netzwerkadministrator oder Programmierer ist so ein rein softwareseitiges Anliegen wie dieses eine ziemliche Lapalie, mit gesonderter Out-Of-the-Box Plug-And-Play Hardware ist es etwas für jeden DAU.

Für Clients sieht es dann immer so aus: Raspberry ist DHCP-Server und Standard-Gateway; der Raspberry entscheidet, wer in Wirklichkeit die Außenanbindung liefert und leitet die Anfrage weiter.

Das ist natürlich eine naheliegende Lösung, aber in diesem Fall hängt die Ausfallsicherheit von einer Komponente mehr ab, abgesehen vom höheren Stromverbrauch.

Das heißt, dass der Wechsel von LTE zu Raspi Repeater auch noch während des Betriebs und sofort passieren sollte. Uii.

Was sind denn dies für Client-Geräte, die hier im Netzwerk hängen? Windows PCs? Wenn ja könnte man evt. mit psexec und dem passenden Script dazu ein Erneuern des DHCP manuell anstoßen. Aber ob dies dann zuverlässig funktioniert?

Bei den Netzwerk-Geräten handelt es sich um diverse 12v-Relais, Android CarPC, FireTv, Strom- & Solarüberwachungseinheit, ein paar ESP32, diverse Sensoren, Schalter, Ventile, IP-Kameras etc. das Setup ist ziemlich bunt gemischt, fixe IPs macht in einem so komplexen, fein aufeinander abgestimmten System vieles einfacher. Grundsätzlich ist aber fast jedes Gerät aber über ioBroker und ssh-Skripte komplett durchautomatisiert gesteuert.
Ein Server-seitiges Skript welches einen DHCP-Reset anstößt wäre da natürlich deutlich einfacher, als ein Skript dezidiert für jedes Gerät einzeln einzurichten.

Was ist, wenn der Raspi und die Fritzbox die selbe IP-Adresse bekommen (soll ja jeweils nur einer gleichzeitig aktiv sein), also die selbe Gateway- und DNS-Adresse, aber jeweils einen unterschiedliche DHCP-Range bekommen, der sich nicht überschneidet? So kann der Client die IP-Adresse behalten bis zur Erneuerung und es kann trotzdem nicht zu einer Kollision der IP-Adressen kommen. Dies könnte doch funktionieren?

Bisschen unsauber, aber eigentlich eine geniale Lösung, müsste ich mal ausprobieren ob das fehlerfrei funktioniert.
Der Raspi fungiert bei Bedarf nebenbei noch als Fileserver und ist gelegentlich auch gleichzeitig mit dem LTE-Router online, hierzu bräuchte es dann noch einen IP-Wechsel.

 

[blurrrr]

Glaube für einen halbwegs versierten Netzwerkadministrator oder Programmierer ist so ein rein softwareseitiges Anliegen wie dieses eine ziemliche Lapalie

Einer scheint sich schon verabschiedet zu haben, ich bin dann auch mal raus hier...

 

[Mavalok2]

Bisschen unsauber,

Bei Deinen Grundvoraussetzungen geht es gar nicht anders.

Der Raspi fungiert bei Bedarf nebenbei noch als Fileserver und ist gelegentlich auch gleichzeitig mit dem LTE-Router online, hierzu bräuchte es dann noch einen IP-Wechsel.

Himmel, Du machst es einem aber auch nicht gerade einfach.
Die Daten für den Pi werden wohl auf einer USB-Festplatte liegen. Die Fritzbox kann ebenfalls als File-Server für eine USB-Festplatte dienen. Also einfach zusätzlich die Festplatte switchen und die Freigaben gleich einrichten. Da die IP-Adresse sowieso gleich ist...
Das Ganze so verkabeln, dass die Platte an beiden Geräten hängt, dann musst Du nicht mal umstecken. Nur darauf achten, dass Pi und Fritzbox nie gleichzeitig laufen, ansonsten gibt es Festplattentoast.

So inzwischen ist es nicht nur etwas unsauber, sondern ziemlich dreckig.